Hommash. Caprice (V) anglois - assez vicieux

Beschreibung
"Hommash. Caprice (V) anglois – assez vicieux für Oktett entstand 2012 im Auftrag von Reconsil – Exploring the World. Das 5. Stück meiner Caprice-Reihe hat seinen Ur-Ursprung, sowie seine Vorgänger-Stücke, in einer Passage aus dem Buch Der andere Strindberg, wo Strindberg seine ungezwungen improvisierende Maltechnik beschreibt. Diese Passage wurde für mich zum Auslöser einer äußerst „freien“ Schreibweise: praktisch keine Skizzen, sondern von der ersten Minute an Komponieren „in medias res“.

Bei manchen meiner Capricen (Caprice für Streichtrio, Jeu: Stille Kost. Caprice (II) für Flöte, Klarinette, Klavier, Violine, Violoncello, Capriccio (III) giocoso, crudele e un poco amabile für Streichquartett, ...jusqu‘à l‘aurore... Caprice (IV) bleu für Klavierquartett, Caprice (VI) mosaïque für Klaviertrio) gibt es einen oder mehrere „Nebengedanken“, die das Stück in eine bestimmte Richtung lenken. ...jusqu‘à l‘aurore... zum Beispiel ist vom Film From Dusk Till Dawn inspiriert, wo es einen Moment gibt, bei dem das Geschehen in eine völlig andere Richtung kippt, Caprice (VI) mosaïque entstand unter dem Eindruck des Schaffens Messiaens.

Meine Caprice „anglois“ ist quasi ein tribute an die intellektuelle Speerspitze des Synthie-Pops: Knapp 200 Zitate aus 100 Pet Shop Boys-Songs (aus den Studioalben Please bis inklusive Yes, also von 1986 bis 2009) sind in dieser Caprice neu kontextualisiert. Die Idee des Komponierens „in medias res“ muss bei dieser Caprice stark relativiert werden; alle Zitate wurden penibelst transkribiert und in Originaltonart und Originaltempo verarbeitet."
Werkeinführung, Thomas Wally, abgerufen am 03.11.2021 [http://www.thomaswally.com/assets/we_hommash.pdf]

Uraufführung
26. November 2014 - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Mitwirkende: Ensemble Reconsil Wien, Roland Freisitzer (Dirigent)